Sehr geehrte Frau Warken,
jedes Mal, wenn ich mit dem Gedanken spiele, das Rauchen aufzuhören, da Nikotin übrigens stärker abhängig macht als Heroin, kommen Sie wieder mit Ihrer mit Verlaub etwas scheinheiligen und gelinde gesagt übergriffigen Ermahnung Erwachsener und dann zünde ich mir wieder eine Kippe an, grod Zfleiß.
Es ist mir einfach gelinde gesagt etwas zu scheinheilig, Zigaretten zu rauchen, entscheide ich als Erwachsener selber, wohlwissend, dass mich das eventuell töten könnte, aber wenn Ihre Kollegin in Frankreich scheinheilig einen raushaut, die Generation die heute geboren wird, wird die erste Generation sein, die rauchfrei aufwachsen wird, was ich bezweifeln möchte, da sie sicher jemanden finden werden, der 2024 geboren ist und ihnen die Kippen ziehen wird.
Die Entscheidung, ob man raucht, trifft man selber, wird diese Generation dann auch die erste Generation sein, die keinen Feinstaub mehr im Kinderwagen an der Ampel in Europas Großstädten durch den Schnuller weiter einatmen muss, da sie diese Entscheidung nicht selbt entscheiden können, egal wieviel wir hinten einebissln?
Nix fia unguad und ja, de de drinhuggan, schnauffns ja ah ned ei, mit HEPA-Filter und Klimaanlage, drauf gschissn, obs den anderen an da Ampe umhaud.
Sicher, ein paar Jahre werden wir damit noch leben müssen, geht nicht ohne, aber dann bitte hier ebenso konsequent vorgehen.
Und ja, vor zwei Wochen war ich mit einer Freundin mit der Bahn auf der Kampenwand, zum ersten Mal, mit dreiundfünfzig Jahren, obwohl ich aus dem Chiemgau komme und stand oben ohne Kippe in der Fresse und habe die gute Luft und den Ausblick genossen, als, sagen wir einmal, eine etwas fülligere Dame mittleren Alters an zwei Stöcken an mir vorbeiging, mir einen bitterbösen Blick zuwarf und dabei meinte, scheiß rauchen oder Scheiß Zigaretten.
Hallo, kennen wir uns und war mia zwoa oidn Betschwestan scho zam bei Seihiadn?
Ich erwiderte, gut, dass sie mich daran erinnerten, hätte es fast vergessen und zündete mir eine Kippe an.
Danke auch für nichts.
Ich würde nie jemanden bashen, aber ich hätte auch sagen können, schieben Sie sich doch keine vier Marsriegel rein und kippen Sie halt keine drei Liter Zuckergracherl hinterher, dann würden Sie sich auch leichter schnaufen und nun noch eine gute Wanderung.
Niemand bashed niemand anderen und ja, wären froh, wenn ich wieder ein paar Kilo mehr drauf hätte als Wohlfühlgewicht auf den Rippen hätte, dann wird mich auch im Winter nicht gleich jedes Lüftchen umwehen, habe damals meine BMI-Fettmesswaage mit Sakrotantüchern hygienisch einwandfrei abgewischt und an eine meiner Kursteilnehmerin im meinem Deutschkurs verschenkt, wobei ich meinte, BMI wäre eine schnöde kalkulierte bloße Zahl, wäre überbewertet und jeder hätte sein eigenes Wohlfühgewicht.
Und nein, werde jetzt nicht alle Laster en detail aufführen, weiß jeder selbst am Besten, jeder ist nur ein Mensch und kämpft an der eigenen Gesundheitsfront ohne über andere zu urteilen.
Wenn man hier nichts Nettes, Konstruktives und Aufbauendes sagen kann, dann einfach mal nix sagen, besser so
Gut gemeinte Anregungen von Freunden, Familie und Organisationen sind in Maßen ok, zuviel ist kontraproduktiv und geht meistens nach hinten los.
Und ja, jeder fünfte Krebstote mag wahrscheinlich auf Nikotinabusus zurückzuführen sein, schlimm genug, aber wenn ich nicht irre, leben laut einer kürzlich veröffentlichten Studie lediglich zwei Prozent der Bundesbevölkerung gesund und aktuell sind lungenbedingte Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland, weit vorher kommen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und soviele Stants wie benötigt, werden wir wahrscheinlich gar nicht bundesweit reindengeln können, also gemach, gemach, jeder kehrt gesundheitstechnisch immer schön vor seiner eigenen Tür.
Eines ist allerdings tröstlich, ich werde wahrscheinlich mit COPD und Kinderasthma mal nicht erbärmlich ersticken, sondern mich aufgrund von Herzversagen schön in der ersten Gruppe einteilen, tut dann einmal Bum, das wars dann, und dann werden wir zusammen das gleiche Los zeilen, wenn wir das Zeitliche segnen, irgendwie tröstlich, nach all dem Zwist gemeinsam vereint auf dieselbe Art abzudanken.
In diesem Sinne, man bashed nicht scheinheilig, wo fängt man an, wo hört man auf, sondern man versucht sich gegenseitig zu unterstützen.
Weis amoi gsogd wern hod miassn und iaz ka I heid aufd Nochd ah wieda bessa durchschnaufn.
Hobs hoid gfressn, wenns gor zu bigott und scheinheilig werd und mia hamd des iaz oa fia alle moi geklärt, weis ma gelinde gsogd, mittlerweile nua nu aufn Zipfe gehd, so wias grod oblaffd.
Vielen Dank für Ihr Verständnis und Unterstützung im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Hubert DUFTER jun.

PS: ah ja, und mach ja gerade kostensparend meine eigene Reha, geh morgens spazieren, mach Chi Gong für COPD, krasser Scheiß, bemal ab und an Schuhe als eigene Ergotherapie und werd aus den ganzen geschmackvoll gestalteten Zigarettenschachteln, besonders mag ich die Motive mit dem Kind, das durch den Schnuller raucht, der Kindersarg ist auch ganz weit vorne und der Herr der mit Herzinfarkt im Schoß seiner Frau vor der Heizung liegt ist auch sehr geschmackvoll. Haben diese Bilder mich von der Sucht abgehalten? Ich würde eher sagen, nein. Wäre es nützlich, wenn noch Teer, Kondensat und Niktoingehalt draufstehen würde? Würde eher sagen, ja.
Werde also aus den leeren Schachteln in meiner eigenen Ergotherapie ein Kunstobjekt zusammen basteln, so Paninibildermäßig, müsste alle Motive schon vorliegen haben, werde Ihnen das Objekt gerne zur Versteigerung zur Verfügung stellen, dann können Sie vielleicht ein paar Nitkotinabhängigen einen freiwilligen Entwöhnungskurs anbieten, falls diese das wünschen.
Stets bemüht, Brücken zu bauen.
❤️🩹